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Unterstützung Jugendlicher nach vorzeitiger Auflösung des Lehrvertrags, Hilfestellung durch den Kanton

3. Juni 2015

Interpellation der CVP-Fraktion (Sprecherin Theres Lepori, Berikon) vom 2. Juni 2015 betreffend Unterstützung Jugendlicher nach vorzeitiger Auflösung des Lehrvertrags, Hilfestellung durch den Kanton

Text und Begründung:
Jeder zehnte Auszubildende löst seinen Lehrvertrag vorzeitig auf, davon sind es im ersten Lehrjahr beinahe 30 %. Die am meisten betroffenen Branchen findet man im Verkauf, bei den Coiffeuren, bei den Köchen und Maurern. Die Gründe für die Vertragsauflösung sind vielfältig und vom Standpunkt abhängig. Der meist genannte Grund auf Lehrlings- wie auch Betriebsseite, sind die schulischen Leistungen. Konflikte wie auch Fehleinschätzungen werden bei den Jugendlichen oft genannt. Im Jahr 2014 lösten in der Schweiz über 21’000 Lernende ihren Lehrvertrag auf. Auch im Kanton Aargau liegt die Vertragsauflösung bei 9.6 % und dabei im schweizerischen Durchschnitt. Viele dieser „Fehlstarte“ beim Übertritt ins Berufsleben könnten vermieden werden. Das sind Ressourcen und Kräfte welche gesellschafts-, wirtschafts- wie auch sozialpolitisch besser genutzt werden könnten.

Im Kanton Aargau existiert mit dem Projekt „Cobe“ die Möglichkeit der Begleitung und Stützung schwieriger oder belasteter Lehrverhältnisse während der Lehrzeit. Ein Gewinn für alle Beteiligten. Unterstützung und Hilfe wäre aber gerade in der Zeit nach vollzogenem Abbruch von grosser Wichtigkeit und stünde im Zusammenhang mit der kantonalen Sozialplanung und dem Ansatz der „Capability“ im Vordergrund. Tatsache ist nämlich, dass ein Drittel der betroffenen Jugendlichen Probleme zeigt, sich erneut in die Berufswelt zu integrieren.

Der Regierungsrat wird daher eingeladen, die folgenden Fragen zu beantworten:
1. Wie und durch wen werden im Kanton Aargau die Jugendlichen erfasst, welche den Lehrvertrag vorzeitig auflösen, bei inner- wie auch ausserkantonalen Lehrverhältnissen?
2. Wie reagiert das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) bzw. die verschiedenen Sektionen der Berufsbildung auf diese Resultate? Sind Massnahmen geplant oder bereits in Kraft gesetzt?
3. Wie reagiert die Schule Aargau mit den drei Leistungszügen der Oberstufe auf diese Resultate?
4. Welche spezifischen Hilfestellungen leisten die Berufsberatungen?
5. Inwiefern ist das Amt für Wirtschaft in diese Problematik eingebunden und wie oder mit welchen Lösungsansätzen? Wie und durch wen werden die Ausbildungsbetriebe sensibilisiert, eingebunden und unterstützt?

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