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Organisation der Flussrettung im Kanton Aargau

26. August 2025

Motion, Alfons Paul Kaufmann, Mitte, Wallbach (Sprecher), Stephan Müller, SVP Möhlin, Désirée Stutz, SVP, Möhlin, vom 24. Juni 2025 betreffend Organisation der Flussrettung im Kanton Aargau.

Text:
Der Regierungsrat, wird beauftragt, die notwenigen Gesetzesvorlagen für eine flächendeckende Flussrettung im Kanton Aargau zu erarbeiten unter Einbezug der angrenzenden Kantone und Länder (Am Rhein Deutschland)

Begründung:
Zwischen 2013 und 2023 sind in der Schweiz 467 Menschen ertrunken. Im Schnitt sind das rund 47 Personen, die jährlich in Schweizer Gewässern oder Badeanstalten ums Leben kommen. Schönes und warmes Wetter lockt viele Badebegeisterte an Flüsse und Seen.

Besonders auffällig war dieses Phänomen in den Hitzesommern 2003 und 2022. Damals gab es überdurchschnittlich viele Badeunfälle. Ist das Wetter schlecht, wie beispielsweise im Jahr 2014, ertrinken auch weniger Menschen.

Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung kommt es beim Baden und Schwimmen jedes Jahr zu knapp 12’000 Unfällen. Im Durchschnitt gibt es laut der BFU beim Wassersport jährlich gegen 50 Tote. Die meisten der tödlichen Ertrinkungsunfälle – weit über 90 Prozent – geschehen in Flüssen und Seen – und nicht in Pools. Diese Zahlen basieren auf den Jahren 2019 bis 2021.

Es ist davon auszugehen, dass bei diesen anhaltenden hohen Temperaturen, die Unfälle in diesem Jahr noch ansteigen werden. Insbesondere im „Wasserkanton Aargau“ mit seinen grossen Flüssen Rhein, Aare, Reuss und Limmat besteht diese Gefahr zunehmend.

In der Beantwortung der (22.244) Interpellation, schreibt der Regierungsrat zur Frage, wie das Alarmierungskonzept von Flussrettungen aussieht: „Falls eine Unfallmeldung den Rhein betrifft, werden immer die Rettungsorganisationen in Deutschland und der Schweiz aufgeboten. Die Zusammenarbeit mit den beiden Leitstellen in Waldshut und Lörrach ist ausgezeichnet. Bei Einsatzfahrten mit Rettungsbooten wird die Landesgrenze nicht berücksichtigt.“ Offensichtlich funktioniert dieses Alarmierungskonzept nicht (immer), wie im letzten Juli und nun vor einigen Tagen im Rhein bei Rheinfelden. Es wird Kritik geäussert, dass der Rheinrettungsdienst durch die Kantonale Notrufzentrale (KNZ) zu spät oder gar nicht aufgeboten werde.

Dazu werden auch konkrete Ereignisse genannt. Weiter wird ausgeführt, wenn die deutsche Seite die KNZ über einen Notfall im Rhein bei Rheinfelden informiere, nicht automatisch der Rheinfelder Rheinrettungsdienst aufgeboten werde, obwohl dieser permanent ein Boot im Wasser habe und sehr schnell zur Stelle wäre.

Teilweise werde zuerst eine Polizeipatrouille geschickt, obwohl bei Rettungseinsätzen im Wasser jede Sekunde zähle.

Betreffend Organisation des Rheinrettungsdienstes im Rheinabschnitt 1 (Kraftwerk Augst/Kaiseraugst bis alte Brücke Rheinfelden) ist anzumerken, dass die Feuerwehr Rheinfelden über zwei voll ausgerüstete Boote mit speziell geschultem Personal verfügt, welches innert weniger Minuten im Einsatz steht. Die Boote befinden sich permanent im Wasser, im Gegensatz zu den Booten auf deutscher Seite, welche bei einem Rettungseinsatz zuerst eingewassert werden müssen. Weiter ist im 14 km langen Rheinabschnitt zwischen Rheinfelden (Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt) und Stein (Kraftwerk Säckingen) die Kommandogruppe Feuerwehr Möhlin für die Rettungseinsätze verantwortlich, welche aber über kein eigenes Boot verfügt.

Aus Goodwill stellt Walter Weidmann seit 10 Jahren sein privates Boot für Rettungseinsätze zur Verfügung. Das Boot befindet sich permanent in Möhlin im Wasser und ist damit immer einsatzbereit. Sollte diese Privatperson sein Boot einmal nicht mehr zur Verfügung stellen können, würde auf diesem Rheinabschnitt auf Schweizer Seite kein Boot mehr im Einsatz stehen.

«Der Faktor Zeit ist das Wichtigste: Feuerwehr kritisiert gängige Praxis bei Rettung von Menschenleben im Rhein» Mit zunehmend steigenden Temperaturen verlagern sich die Freizeitaktivitäten ins und aufs Wasser. Oftmals werden aber die Gefahren, die von grossen Flüssen wie Rhein, Aare, Reuss und Limmat ausgehen können, unterschätzt. Bei Rettungen im Wasser kann jede Sekunde über Leben oder Tod entscheiden, darum macht es Sinn endlich ein flächendeckendes Flussrettungskonzept für den Kanton mit einem funktionierten Alarmsystem zu erarbeiten und einzuführen.

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