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Motion der CVP-Fraktion (Sprecher Werner Müller,Einberufung einer Task-Force zur Bewältigung der Coronakrise-Auswirkungen auf den Lehrstellenmarkt

12. Juni 2020

Motion der CVP-Fraktion (Sprecher Werner Müller, Wittnau) vom 16.06.2020 betreffend Einberufung einer Task-Force zur Bewältigung der Coronakrise-Auswirkungen auf den Lehr-stellenmarkt

Text:
Der Regierungsrat wird aufgefordert, eine Task-Force einzuberufen, die Vorschläge für Massnahmen zur Entschärfung der negativen Auswirkungen der Coronakrise auf den Aargauer Lehrstellenmarkt und mögliche Auswirkungen auf die aktuellen Ausbildungsverhältnisse erarbeitet.

Begründung:
Die Coronakrise stellt die Schweizer Wirtschaft vor grosse Herausforderungen und viele Unterneh-men bereiten sich auf eine rezessive Phase vor. Der starke Anstieg der Anmeldungen bei den Kurz-arbeitsentschädigungen und der Arbeitslosenzahlen lässt keine diesbezüglichen Zweifel offen. Wenn der Gürtel bei den Unternehmen enger geschnallt wird, wirkt sich das leider auch direkt und negativ auf das Angebot von Lehrstellen aus. Diese fallen (zu) oft den Effizienzanstrengungen zum Opfer.
Gemäss Bericht der AZ vom 12.05.2020, zeigt eine aktuelle Studien der Universitäten Bern und Zü-rich, dass in der Schweiz aufgrund der Coronakrise in den kommenden fünf Jahren bis zu 20’000 weniger Lehrverträge abgeschlossen werden. Erst im Jahr 2025 wird die Coronakrise in der Berufs-bildung gemäss Studie ausgestanden sein. Im Weiteren können bestehende Lehrverhältnisse durch die grossen Herausforderungen in den Unternehmen nur unter beschwerten Bedingungen fortgesetzt werden (fehlende Arbeit, Abbau von Stellen, höherer Leistungsdruck etc.).
Zum Problem wird bei der Lehrstellensuche vor allem der Faktor Zeit. Viele Jugendliche könnten diese Krise nicht mehr aussitzen wie es noch in der Finanzkrise möglich war. Ein Brückenjahr reicht dafür nicht aus. Vor allem schulisch schwächere Schüler riskieren, mehrere Jahre in Zwischenlösun-gen stecken zu bleiben.
Der Wegfall von Lehrstellen in dieser Grössenordnung bringt insbesondere die Kantone unter Zug-zwang. Sie müssen dafür besorgt sein, dass den Jugendlichen weiterhin berufliche Perspektiven angeboten werden können. Hier braucht es nun besondere Anstrengungen, da die Krise im Bereich Berufsbildung aufgrund der langen Lehrzeiten mehrere Jahre dauern wird. Im Vordergrund sollen dabei Anreize für regionale Unternehmen stehen, weiterhin Lehrstellen anzubieten oder neue Lehr-stellen zu schaffen. Bestehende Lehrverhältnisse sollen so gestaltet sein, dass die Jugendlichen ihre Lehre wie geplant machen und abschliessen können mit der notwendigen Unterstützung. Vermehrte Lehrabbrüche sollen durch diese Krisensituation vermieden werden.

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