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Miteinander gegen die Pandemie

13. September 2021

Es ist also wieder so weit, die Corona-Fallzahlen steigen, die Spitäler vermelden einen Anstieg der Eintritte. Aber vor allem, und dies ist das Entscheidende: die Intensivstationen kommen wieder an ihre Grenzen. Im letzten Jahr hiess das: geschlossene Läden, Kultureinrichtungen, Restaurants, Bars. Familien konnten sich kaum mehr treffen, Freunde ebenfalls nicht, das gesellschaftliche Leben kam zum Erliegen, nicht zu schweigen von den wirtschaftlichen Einbrüchen, die Unternehmen hinnehmen mussten.

Operationen von krebskranken Menschen beispielsweise, mussten verschoben werden, weil Covid-Patienten, wenn es sie schlimm erwischt, beatmet werden mussten. Weil ihr Leben akut gefährdet war. Weil niemand der Regierungsverantwortlichen, wenn es kein Bett mehr hat, den Entscheid fällen wollte, wer draussen bleibt. Und weil die Bilder aus Norditalien traumatisch waren.

Der Kampf gegen die Pandemie war ein gemeinsamer. Denn all das, was Gesundheitseinrichtungen leisteten gegen die Bekämpfung der Krankheit, gegen die damals noch kein Kraut gewachsen war, all das leisteten geschlossene Betriebe samt ihren wirtschaftlichen Einbussen gegen deren Verbreitung. Unterstützung und Anerkennung verdienen beide. Das meine ich, wenn unsere Partei sagt: Wir halten die Schweiz zusammen. Freiheit. Verantwortung. Solidarität.

Wir alle hofften auf dieses Kraut, das gegen die Pandemie wachsen würde. Die Impfung. In der Regel wartet man Jahre. In weltweiter Zusammenarbeit der pharmazeutischen Forschung wurden aufgrund einer bestimmten Methode Impfstoffe entwickelt, ein globaler pharmazeutischer Kraftakt.  Wer andauernd von der «bösen Pharmalobby» spricht, soll vielleicht einmal über die Bücher. Man nennt es Forschung und Fortschritt.

Denn: vor 100 Jahren hat ein ähnlich aggressives Virus wie das heutige gewütet. Die Spanische Grippe forderte weltweit gegen 60 Millionen Tote. Es starben besonders viele junge Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, deren Abwehrkräfte offenbar besonders geschwächt waren. (Zielgruppe der heutigen Deltavariante). Was wäre eine Impfung damals für ein Segen gewesen!

Der Fortschritt der Medizin, den wir heute haben, ist eine Sensation! Keine Pocken mehr. Keine Kinderlähmung. Tuberkulose. Starrkrampf. Masern. Man stirbt nicht mehr an einer Lungenentzündung, es gibt Antibiotika. Doch wir leisten uns den Luxus, auf Impfungen zu verzichten, weil wir auf ein Gesundheitssystem vertrauen, das es schon wieder richten wird, wenn wir krank werden. Ein Gesundheitssystem, das Leute beatmet, welche die Krankheit hätten vermeiden können.

Je höher die Impfquote, je effektiver der Kampf gegen Mutationen, die sich nun breitmachen. Es geht um den Schutz der Bevölkerung, die jeder Einzelne unterstützen kann. Mit der Impfung!  Früher erledigten solches die Schulen. Es brauchte doch kein Einverständnis der Eltern, dass man die Schüler gegen Kinderlähmung impfte. Im Gegenteil: die Impfung gegen die Kinderlähmung, was für eine Erleichterung für alle.

Wir werden nächstens und einmal mehr über das Covid-19 Gesetz abstimmen. Es beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, ein Zertifikat einzurichten. Das Zertifikat bescheinigt, ob man genesen sei, geimpft oder getestet. Die ersten zwei Bescheinigungen gewähren einen Abwehrschutz für ein halbes Jahr, letztere eine Garantie, dass man sich nicht in den letzten 72 Stunden angesteckt hat. Es berechtigt zu neuen Freiheiten. Zum Schutz der anderen. Auch derjenigen, welche sich aus gesundheitlichen Gründen. Nicht impfen lassen können oder der Immunschutz fehlt.

In der staatspolitischen Kommission, der ich angehöre, werden wir darüber diskutieren, ob das Zertifikat auch für das Parlament gilt. Zu den Rechten und Pflichten eines Parlamentariers gehöre es, an den Sitzungen teilnehmen zu können, man könne es ihm nicht verbieten, sagen die Gegner. Meine Meinung ist klar: Wer sich partout nicht impfen lassen will, kann sich testen lassen, wer sich partout nicht testen lassen will, kann zu Hause bleiben und virtuell abstimmen. Die Teilnahme ist also garantiert.

Unsere Fraktionsspräsident Alfons Paul Kaufmann hat kürzlich ein Statement abgegeben, als er schwer erkrankt mit Covid im Spital lag. Er bedauerte, dass er «ein Bett besetzte, das andere hätten einnehmen könnten, wenn er sich hätte impfen lassen.» Das sagt eigentlich alles. Für diese Offenheit verdient er Respekt.

Der Kampf gegen die Pandemie ist ein gemeinsamer.

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