Massnahmenplan Ammoniak: Die Mitte Aargau fordert Augenmass
21. März 2025
Die Mitte Aargau unterstützt grundsätzlich das Ziel, die Ammoniakemissionen im Kanton Aargau zu reduzieren. Gleichzeitig fordert sie eine ausgewogene Umsetzung, die den landwirtschaftlichen Betrieben wirtschaftlichen Spielraum lässt und bürokratische Überregulierungen vermeidet.
Der vorgeschlagene Massnahmenplan Ammoniak sieht eine Reduktion der Emissionen um 15 % bis 2030 vor – ein ambitioniertes Ziel, das nach Ansicht der Mitte Aargau kritisch hinterfragt werden muss. Die Landwirtschaft hat bereits zahlreiche Anstrengungen unternommen, etwa durch die Abdeckung von Güllebehältern, den verstärkten Weidegang und die Nutzung emissionsmindernder Techniken. Zusätzliche Massnahmen müssen daher gezielt und verhältnismässig sein.
Besonders betont die Mitte Aargau die Bedeutung der finanziellen Unterstützung durch Kanton und Bund. Ohne entsprechende Fördergelder wären viele der vorgeschlagenen baulichen Anpassungen wirtschaftlich nicht tragbar. Zudem spricht sich die Partei für eine verstärkte Beratung aus, um individuelle, praxistaugliche Lösungen zu fördern, anstatt starre Vorschriften zu erlassen.
Die Mitte Aargau befürwortet die finanzielle Förderung technischer Anpassungen, etwa beim raschen Harnabfluss in Ställen oder bei Abluftreinigungsanlagen, lehnt jedoch eine generelle Verpflichtung dazu ab. Ebenso setzt sich die Partei für eine freiwillige Förderung von emissionsarmen Ausbringtechniken wie dem Schleppschuhverfahren ein, ohne dabei eine zusätzliche Pflicht einzuführen.
Kritik übt die Mitte Aargau an der zunehmenden Detailregulierung, die landwirtschaftliche Betriebe unnötig einschränkt. So würden etwa Vorschriften zur Gülleausbringung an Hitzetagen oder zur sofortigen Einarbeitung von Mist agronomisch sinnvolle Lösungen erschweren.
Insgesamt unterstützt die Mitte Aargau den Grundgedanken des Massnahmenplans, fordert aber mehr Augenmass bei der Umsetzung. Freiwilligkeit, Beratung und gezielte Anreize sollen im Vordergrund stehen – nicht zusätzliche Belastungen für die Landwirtschaft.