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Kein Alleingang im Aargau. Bildungsbremse Nein

13. Dezember 2016

Pressekonferenz Komitee „Bildungsbremse NEIN“ mit Komiteemitglied Martin Steinacher, Grossrat CVP, Gansingen

Im Kanton Aargau hat sich ein breites Komitee formiert bestehend aus Mitgliedern aller Parteien und verschiedenster Verbände. Sie alle verbindet die Sorge um einen Bildungsabbau im Kanton, wenn die Aargauische Volksinitiative „JA zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21“ eine Mehrheit finden würde. Der Titel dieser Initiative, über welche am 12. Februar 2017 abgestimmt wird, ist irreführend. Sie zwingt den Kanton Aargau in den bildungspolitischen Alleingang. Anlässlich der heutigen Pressekonferenz in Aarau erläuterten Exponenten des Co-Präsidiums „Bildungsbremse Nein“ ihre Gründe gegen das Volksbegehren. Aus pädagogischer, wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Sicht.

Die Teilnehmer der heutigen Pressekonferenz waren sich einig. Die Volksinitiative „JA zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21“ ist abzulehnen. Die Initianten wollen einen neuen Paragrafen zum „Lehrplan“ im kantonalen Schulgesetz einführen mit realitätsfernen Forderungen, welche im Widerspruch zum Lehrplan 21 stehen. „Der Titel der Initiative ist irreführend, führt den Kanton in den bildungspolitischen Alleingang, schafft Unklarheiten und provoziert einen Scherbenhaufen,“ sagt Grossrat Thomas Leitch-Frey, SP, Präsident der Kommission Bildung, Kultur und Sport in seinen einführenden Worten. Die Regierung empfiehlt die Initiative denn auch einstimmig zur Ablehnung, der Grosse Rat mit 94 zu 32 Stimmen.

Gegen den Aargauischen Sonderweg votierte im folgenden Richard Plüss, Gemeinderat und Grossrat SVP, Lupfig. „Die Initiative, mit welcher die Initianten versuchen den Lehrplan 21 zu verhindern, blockiert die Schule Aargau.“ FDP-Grossrat Titus Meier, Brugg ergänzt, dass Mobilität einem Grundbedürfnis entspreche und Leidtragende der Initiative junge Familien und ihre Kinder seien. Die Kostensteigerungen, welche mit der Initiative verbunden sind, machte Grossrat Martin Steinacher, Gansingen zum Thema. Der Aargau müsste zusätzlichen Aufwand treiben und eigene Lehrmittel anschaffen, was wiederum die Gemeinden belaste. Die Initiative gegen den Lehrplan 21 sei rückwärtsgewandt und verschliesse sich der Ausrichtung auf die Zukunft, kritisierte Philipp Grolimund, Co-Präsident Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Kanton Aargau, VSLAG und nannte Beispiele. Grossrätin Maya Bally, BDP zeigte sich vom Lehrplan 21 überzeugt. Die zeitgemässe Orientierung am Wissen und Können in der Anwendung sei praxis- und lebensnah. Ebenfalls ein Plädoyer für den Lehrplan 21 hielt Kurt Schmid, Präsident Aargauischer Gewerbeverband. Die Vereinheitlichung des Lehrplans sei eine langjährige Forderung der Arbeitsgeber und der Lehrbetriebe. Dank der Harmonisierung der Ausbildungsziele können die Lehrbetriebe die Leistungen der Schulabgänger besser beurteilen. Die mit dem Lehrplan 21 gewählten Fachbereiche Erstsprache, Fremdsprache, Mathematik und Naturwissenschaft sowie der Einbezug von Fertigkeiten im Bereich der Informationstechnologie seien richtig. Ebenso erfordert die mit der Digitalisierung eingeleitete Wirtschaftsentwicklung einen flexiblen Lehrplan. „Eine Einengung, wie dies die Initiative mit ihren Vorgaben zementiert, widerspricht der Wirtschaftsentwicklung. Bei der Ausgestaltung des Lehrplans 21 können wir uns als Wirtschaftsverband einbringen. Diese Möglichkeit wollen wir ausschöpfen, aber dazu müssen wir die Initiative ablehnen,“ so Kurt Schmid.

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