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Folgen der Credit Suisse-Übernahme

21. März 2023

Unsere Fraktion ist, was mit der Credit Suisse in den vergangenen Tagen geschehen ist, ebenso bestürzt wie alle Menschen in diesem Land und in unserem Kanton. Wir teilen die Sorgen der Mitarbeitenden der CS in unserem Kanton und in der ganzen Schweiz. Wir teilen die Sorgen der Anlegerinnen und Anleger. Und wir haben in unserem Kanton eine spezielle Geschichte: diejenige der Neuen Aargauer Bank, der NAB, welche die Credit Suisse leider ihrer Eigenständigkeit beraubte. Wir haben das sehr bedauert. Wir sind aber als staatstragende Partei auch überzeugt, die Lösung unserer Landesregierung war richtig.

Die Fehlbaren heute zu adressieren, erlauben aber auch wir uns. Wir teilen die Einschätzung vieler, dass das Missmanagement der internationalen Führungscrew der letzten Jahre, dafür verantwortlich ist. Wir teilen die Einschätzung, dass ein Bonussystem, das nicht auf den Mehrwert einer Leistung im Dienste des gesamten Unternehmens ausgerichtet ist, sondern auf das persönliche, falsch ist. Wir teilen die Ansicht, dass die Topmanager der letzten Jahre viel zuviel persönlich kassiert haben und viel zu wenig gesamthaft geleistet haben. Aber wir teilen keinesfalls die Argumentation, dass die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Credit Suisse in der Schweiz und in unserem Kanton nicht zum Besten der Kundinnen und Kunden gearbeitet haben. Und Kundinnen und Kunden sind wir alle. Die KMU und die Privaten.

Wir danken den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern der Credit Suisse im Kanton Aargau für ihre Arbeit und wir hoffen sehr, dass ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt. Das kommt nun auf die UBS an.

Wenig hilfreich, sogar schädigend für die CS, waren die Meinungen und Kommentare die in den letzten Tagen zu Hauf in den Medien und Social Media publiziert und öffentlich diskutiert wurden.

Durch die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS am 19. März 2023 stellen sich grundlegende Fragen nicht nur welt- und schweizweit, sondern insbesondere auch im Aargau. Wir sind froh, dass der Regierungsrat mit den regionalen Verantwortlichen der beiden Banken in Kontakt ist und zählen darauf, dass er dies auch bleiben wird, um die Auswirkungen auf den Kanton, sei es bezüglich Filialnetz und bezüglich dem Wohl der Mitarbeitenden abschätzen zu können.

Wir sind in unserem Kanton sehr stark betroffen. Die Mitte erwartet ebenso wie der Regierungsrat, dass sozialverträgliche Lösungen erarbeitet werden. Die UBS und auch der Kanton sollen die Mitarbeitenden und die Kundinnen und Kunden schützen.  Wir erwarten aber noch mehr und reichen heute diesbezüglich ein Postulat ein, damit die Regierung z.B. auch Massnahmen prüft in Zusammenarbeit mit der AKB und weiteren Banken und nicht nur mit der UBS und CS. Bezüglich Filialennetz und Mitarbeitenden werden wir besonders im Aargau sehr stark betroffen sein und erwarten deshalb, dass sehr viele Optionen, auch aussergewöhnliche, zur Reduktion der Auswirkungen geprüft werden.

Des Weiteren geht es um auch um ein Thema, das bisher ausser Beachtung fiel. Das kulturelle und karitative Sponsoring.  Bereits vor drei Jahren als die NAB von der Credit Suisse übernommen wurde, mussten Anpassungen bei vielen Sponsoring-Engagements im Kanton Aargau gemacht werden.
Die Credit Suisse ist/war eine bedeutende Partnerin in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Die Sponsoring Beiträge an verschiedenste Kulturinstitutionen im Kanton Aargau sowie an Sportanlässe und weitere Vereinsveranstaltungen. Sie sind ein wesentlicher Pfeiler in den Budgets dieser Organisationen/Institutionen. Es ist daher wichtig, dass auch in dieser Hinsicht rasch kommuniziert wird, was mit diesen Beiträgen geschieht. Viele Anlässe sind bereits in Planung oder die Planung und Organisation ist schon weit fortgeschritten. Die Vereine und Institutionen, insbesondere die Menschen dahinter brauchen daher eine rasche Klärung. Die Mitte Fraktion, wird daher heute eine Interpellation dazu einreichen, um zu erfahren, mit welchen Auswirkungen im Bereich Kultur und Sport zu rechnen ist, sollten diese Sponsoring-Beträge gekürzt werden oder sogar wegfallen. Es ist der Mitte wichtig, dass auch im Kultur und Sport Bereich, die grosse und wertvolle Arbeit in den Vereinen und Institutionen reibungslos weiter gehen kann. Denn diese tragen sehr viel zur Gemeinschaft in unserem Land bei.

Durch die geplante Übernahme der CS durch die UBS entsteht eine neue, sehr grosse und systemrelevante Bank in der Schweiz. Wir fragen: Was birgt das für Risiken und Herausforderungen für Finanzaufsicht und die Schweizer Volkswirtschaft? Wir sind alle gefordert, eine gesunde Balance zu finden für notwendige Regulierungen gegen Missmanagement, die aber nicht die Innovationskraft der Wirtschaft gänzlich blockieren.

Aber wir stehen in der Verantwortung, die auch der Bundesrat wahrnahm. Den Finanzplatz zu stabilisieren und die Arbeitsplätze zu erhalten. Unsere Anlagen und Konten zu bewahren. Als staatstragende Partei stehen wir in der Verantwortung. Schimpfen allein ist keine Lösung. Die Mitte wird ihre Verantwortung wahrnehmen. Wir unterstützen den Bundesrat und die Aargauische Regierung, Vertrauen zu schaffen. Es geht nicht um die Top-Manager. Es geht um alle Menschen, welche ein Konto haben und hinter diesen stehen wir.

Einmal mehr haben wir eine Krise zu bewältigen. Zum Glück haben wir in den letzten Jahren unsere Aufgaben im Kanton Aargau gemacht und sind sorgsam mit den uns anvertrauten Geldern umgegangen, haben unsere Schulden abgebaut und unsere Ausgleichsreserven geäufnet.

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