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Erhöhung der Anstellungschancen für ältere Arbeitnehmende

11. Mai 2015

Motion der CVP-Fraktion (Sprecher Andre Rotzetter, Buchs) vom 5. Mai 2015 betreffend Erhöhung der Anstellungschancen für ältere Arbeitnehmende

Text:
Der Regierungsrat wird eingeladen, die Anstellung von älteren Arbeitnehmenden für die Verwaltung und für staatsnahe Unternehmen zum strategischen Ziel zu erklären. Dazu gehört auch ein einfaches Anstellungsmonitoring als Erfolgskontrolle.

Begründung:
Am 27. April fand die erste nationale Konferenz „Ältere Arbeitnehmende“ statt. Auf den ersten Blick präsentiert sich die Lage der älteren Arbeitnehmenden auf dem Schweizer Arbeitsmarkt als nicht so dramatisch. Die Beschäftigungsquote ist im internationalen Vergleich hoch und die Arbeitslosenquote ist tiefer als bei den übrigen Alterskategorien. Erst bei einem genaueren Hinschauen werden die Probleme sichtbar. So ist die Schweiz gemäss OECD nur bei der Beschäftigungsquote gut qualifizierter Männer zwischen 50 und 59 Jahren überdurchschnittlich gut. Die Beschäftigungsquote der über 60-jährigen Arbeitnehmenden sowie von älteren Personen ohne Berufsabschluss ist hingegen nur noch durchschnittlich.

Richtig beunruhigend ist jedoch die hohe Langzeitarbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmender. Fast 60 Prozent der über 55-jährigen Arbeitslosen sind länger als ein Jahr arbeitslos. Diese Zahl liegt weit über dem OECD Durchschnitt von 47 Prozent. Zudem hat sich die Quote der über 55-jährigen Langzeitarbeitslosen in der Schweiz seit 2002 von 40 Prozent auf 60 Prozent massiv verschlechtert. Der Hauptgrund für diese hohe Langzeitarbeitslosigkeit ist gemäss OECD ganz klar die Anstellungspolitik der Unternehmen. Dieser Befund deckt sich auch mit Ergebnissen einer Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen, gemäss welcher die Unternehmen ihre Angestellten lieber im Ausland rekrutieren anstatt ältere Arbeitnehmende aus der Schweiz anzustellen.

Um die Lage der älteren Arbeitnehmenden auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, muss gezielt die Anstellungspolitik der Unternehmen beeinflusst werden. Vorurteile bei den Firmen müssen abgebaut werden.

Im Kanton Aargau wurde im Oktober 2013 vom Kanton und den Sozialpartnern die Kampagne „Potenzial50plus“ lanciert. Ziel der Kampagne ist es, Vorurteile zu beseitigen, so dass ältere Stellensuchende vermehrt nach ihrer Qualifikation beurteilt werden und ihre Bewerbungen nicht aufgrund ihres Alters auf dem Absagestapel landen. Die Kampagne umfasst Plakate, eine Hotline für Arbeitgeber, Unternehmensbesuche, Vorträge bei Verbänden und Serviceclubs sowie Öffentlichkeitsarbeit und gilt als schweizweit vorbildlich.

Die CVP Aargau fordert weitere Massnahmen, welche die Anstellungschancen für ältere Arbeitnehmende erhöhen. Dazu gehören neben der Sensibilisierungskampagne, dass der Kanton Aargau als Arbeitgeber als gutes Beispiel vorangeht und die Anstellung von älteren Arbeitnehmenden für die Verwaltung und für staatsnahe Unternehmen zum strategischen Ziel erklären. Dazu gehört auch ein Anstellungsmonitoring als Erfolgskontrolle.

Es braucht aus Sicht der CVP ein einfaches Monitoring der Anstellungspolitik. Dabei sind Anstellungen sortiert nach Alter und Wohnort (Inlandvorrang) vor Stellenantritt festzuhalten. Erst ein Monitoring ermöglicht die Formulierung von quantitativen Zielen und eine Messung des Erfolgs. Das Monitoring ist deshalb auch Grundlage für positive Botschaften an die Bevölkerung und insbesondere an die älteren Arbeitnehmenden selbst.

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