Kompensation Kürzungen J+S- Beiträge
26. August 2025
Postulat der Fraktion Die Mitte (Sprecherin Sabine Sutter-Suter, Die Mitte, Lenzburg) vom 26. August 2025 betreffend Kompensation der vom Bund angekündigten Kürzungen von J+S- Beiträgen an Aargauer Sportvereine, Kinder- und Jugendverbände und weitere Anbieter von J+S-Kursen und -Lagern
Text
Der Regierungsrat wird beauftragt zu prüfen, ab dem Jahr 2026 im Bereich Jugend+Sport bei Aargauer Sportvereinen, Kinder- und Jugendverbänden sowie weiteren Anbietern von J+S-Kursen und -Lagern
a) im Falle finanzieller Kürzungen der Bundesbeiträge diese durch kantonale Beiträge vollständig zu kompensieren und
b) im Falle von Einschränkungen bei der materiellen Ausstattung durch den Bund – beispielsweise beim Leihmaterial – diese auszugleichen.
Hierzu sollen die notwendigen finanziellen Mittel sowie weitere geeignete Massnahmen im Aufgabenbereich 335, Sport aufgenommen und verbindlich verankert werden. Vor der Umsetzung sind dem Grossen Rat Varianten vorzulegen, welche den Umfang der Mittel und Massnahmen und ihre erwartete Wirkung aufzeigen.
Begründung
Ausgangslage
Das Förderprogramm J+S (Jugend und Sport) steht Kindern und Jugendlichen von 5 bis 20 Jahren offen. Die Grundlage bildet das Bundesgesetz über die Förderung von Bewegung und Sport.
J+S fördert die physische, soziale und persönliche Entwicklung von jungen Menschen und unterstützt Sportvereine und Verbände in der Organisation und Durchführung von Sportangeboten. Mit J+S haben Bund und Kantone über die Förderung hinaus ein zentrales Instrument zur Stärkung der Freiwilligenarbeit, der sozialen Integration und der Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen.
Massive Kürzungen drohen
Die Förderung der J+S-Angebote, insbesondere der J+S-Lager, ist erfolgreich und stösst auf verstärkte Nachfrage. Ab dem Jahr 2026 drohen jedoch Kürzungen von 20%. Begründet wird dieser Schritt paradoxerweise mit der Rekordteilnahme von Kindern und Jugendlichen an J+S-Angeboten, da der Förderkredit über die Jahre gleichgeblieben ist.
Freiwilligenarbeit im Keim erstickt
Die Sportangebote werden durch einen grossen Anteil an Freiwilligenarbeit ermöglicht. Mit der Unterstützung in den Bereichen Ausbildungsqualität, Sicherheit beim Sporttreiben, Prävention und Integration entspricht J+S den heutigen Bedürfnissen. Durch die Kürzungen werden Jugendliche und ihre Vereine bestraft, wenn sie erfolgreich sind. Dies ist ein verheerendes Zeichen gegenüber den jungen Menschen und ihrem Engagement.
Erhebliche Folgen
Für den Kanton Aargau hätte eine solche Kürzung erhebliche Folgen. Zahlreiche Sportvereine und Jugendorganisationen finanzieren ihre Angebote zu einem wesentlichen Teil aus den J+S-Beiträgen. Steht weniger Geld zur Verfügung, haben Organisationen die Option, ihr Angebot einzuschränken oder die Preise zu erhöhen. Eine Angebotseinschränkung wirkt sich so aus, dass weniger Kinder und Jugendliche Zugang zum Sport erhalten. Die negativen Folgen für den Breitensport und die Nachwuchsförderung, die gesellschaftliche Integration und die Gesundheitsprävention sind absehbar.
Kürzungen bei Aargauer Vereinen und Verbänden egalisieren
Sollten die Kürzungen bei den Bundesbeiträgen Wirklichkeit werden, sollen diese bei Aargauer Sportvereinen, Kinder- und Jugendverbänden und weiteren Anbietern von J+S-Kursen und -Lagern durch kantonale Förderbeiträge und zur Verfügung stellen von Material kompensiert werden. Die Begründung liegt nahe: Die Förderung von J+S wirkt sich positiv auf junge Menschen aus und bringt einen breiten Nutzen.
- Gesundheit: Jugendliche, die sich sportlich betätigen, übernehmen Verantwortung für ihre Gesundheit und tragen damit zu moderaten Gesundheitskosten bei.
- Prävention: Kinder, die an J+S-Aktivitäten teilnehmen, behalten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen aktiven Lebensstil, wie die SOPHYA-Studie gezeigt hat.
- Förderung von Chancengleichheit: Beiträge ermöglichen die Teilnahme auch Kindern und Jugendlichen aus finanziell weniger bemittelten Familien.
- Qualität und Professionalität stärkt Fachwissen und Sicherheit.
- Monetäre Unterstützung hilft, Projekte langfristig zu planen, zu evaluieren und zu skalieren.
- Verwaltungsentlastung: Strukturierte Förderprogramme mit Richtlinien erleichtern Planung, Dokumentation und Berichterstattung.
- Rekrutierung und Engagement: Durch attraktive Angebote und Unterstützung steigt oft die Mitgliederbindung, Freiwilligen- und Sponsorengewinnung.
Kantonale Beiträge sollen diese positive Wirkung weiterhin in hohem Masse ermöglichen.