1. Augustrede Monika Baumgartner in Mandach
1. August 2024
Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, heute am 1. August do bi euch z’si und gmeinsam mit euch de Bundesfiirtag z’fiire. Of de Iladig stoht, dass ich als Grossrätin vo de Mitte do bin. Das nützt mir zwar ned vell, well sie liebe Mandacherinnen und Mandacher, chönd mich jo im Oktober gar ned wähle, well ich jo im Zurzibiet kandidiere ond ned im Bezirk Brugg. Ond wahrschinli hät bi Sabine Vogt au echli mitgspielt, dass ich jo au no grad Gmeindschriberi vo euchem tolle Dorf bin.
Aber höt gohts ned um mich, sondern um en ganz spezielle Fiirtag. Er esch Symbol für eusi Wert, für eusi Gschicht und för eusi Zuekunft.
Die Schweiz ist ein Land, wo of de Prinzip von Respekt, Toleranz und Eigenverantwortung aufgebaut ist. Diese Werte sind tief in unserer Kultur verankert und prägen unser tägliches Leben. Of dem Grundstein stoht eusi Gsellschaft ond muess de Kompass si, wo eus dur , Herausforderungen der modernen Welt führt. Und die Useforderige sind do, do sind mir eus sicher einig und mer müend sie apacke.
Was bedeutet jetzt aber **Respekt:**
Respekt ist die Grundlage eines friedlichen und harmonischen Zusammenlebens. In einer Welt, die zunehmend polarisiert ist, zeigt uns die Schweiz, dass es möglich ist, unterschiedliche Meinungen und Lebensweisen zu respektieren und miteinander in Dialog zu treten. In unserer direkten Demokratie haben wir gelernt, dass jeder Einzelne eine Stimme hat und dass diese Stimme muess gehört und respektiert wird. Ond grad Mandach ist ein lebendiges Beispiel für de Respekt, wo Nachbarn sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam Lösungen finden, die allen zugutekommen. Ich han a de letschte Gmeindsversammlige idrücklich erlebt, wie sachlich aber engagiert mitenand diskutiert worde esch ond dänn de Entscheid vo allne treit worde esch. Genau so funktioniert Respekt. Au wenn jetzt gege die Altholzinsel s’Referendm s’stand cho esch, so esch au das es politisches Recht, wo’s gelt z’respektiere. Aber ich bin denn scho au froh, wenn das en Usnahm bliibt.
Lueged mer no, was **Toleranz:** meint
Toleranz bedeutet nicht nur das Akzeptieren, sondern das aktive Fördern von Vielfalt. Unsere Gesellschaft ist reich an unterschiedlichen Kulturen, Traditionen und Ideen. Diese Vielfalt ist eine Quelle der Stärke und Innovation, das hät d’Schweiz stark gmacht. Sie ermöglicht es uns, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen. In Mandach gsehn ich die Toleranz in den vielen Vereinen und Gemeinschaften, die Menschen zusammenbringen und den sozialen Zusammenhalt stärken. Of euchi kulturelle Vielfalt und au Qualität chönd ihr sehr stolz si, velli Dörfer benidet euch för das. Das heisst aber ned, dass ihr ned witer aktiv dra müend schaffe ond Visione ha. Es stönd verschiedene Bauprojekt i de Planig ond wenn all die Zuezöger chömed bestoht d’Useforderig dodrin, die alli möglichst vo euchem Geist chöne z’begeistere. Ond es esch genau die Toleranz, wo euch hilft, Brücke z’baue und Hinderniss z’öberwinde.
Und jetzt no zo de**Eigenverantwortung:**
Eigenverantwortung ist ein zentraler Wert von unserer Gesellschaft. Sie ermutigt uns, unser eigenes Leben in die Hand zu nehmen und aktiv zu gestalten. Sie fordert uns auf, unsere Fähigkeiten und Talente zu nutzen, um einen positiven Beitrag zu leisten. Ond jede muess sin Bitrag leiste, dass en Gsellschaft funktionier. In Mandach wird die Eigenverantwortung tagtäglich gläbt. Mir gspürt aber au bi vellne Beispiele die Eigenverantwortung – das esch z. B.
– das klare Bekenntnis, witerhin en eigenständigi Gmeind z’blibe. Und euch esch bewusst, dass das nur got, wenn jede sin Bitrag leistet. Das freut mich natürli bsonders, denn so chan ich und mini Fraue vo de Verwaltig euse Job nochli bhalte. Es heisst aber au för euch, dass ihr euch wiiterhin im Gmeindrot, in Kommissione, Vereine und Arbeitsgruppene müend ibringe und mitmache.
– Es anders Bispiel esch D’Pfleg vo euchere wunderschöne Landschaft mit dem innovative Projekt Biodiversität und Landschaft Mandach. Ich bin sicher, dass das no en ganz gross Wirkung ha wird. Ond au do werdet ihr bewunderet, dass das bi euchne Landbsitzer so guet achont.
Diese Eigenverantwortung macht eus, ond do dermit mein ich die ganze Schweiz, stark und widerstandsfähig. Aber es ärgert mich, dass genau diese Eigenverantwortung immer mehr dem Staat soll abträte werde. Und dagegen müssen wir uns mit aller Kraft wehren. Mir chönd eus euses Läbe nur leischte, wenn mir ganz vell Eigenverantwortig übernähmed. Alles was dur d’Öffentlichkeit muess zahlt werde, fehlt i eusem Portemonnaie.
Aber zurück zu unserem Nationalfeiertag. Heute gedenken wir der Gründung vo eusem Land und der langen Geschichte vom Zusammenhalts und der Zusammenarbeit. Wir erinnern uns an die Worte des Bundesbriefs von 1291, wo d’Grundlage für unsere heutige Eidgenossenschaft ist. Diese historische Vereinbarung ist ein Symbol für den Geist der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Handelns.
Wir leben in einer Zeit, wo wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind. Sei es der Klimawandel, die Globalisierung oder die digitale Transformation – die Welt verändert sich rasant. Doch gerade in solchen Zeiten sind unsere Werte von unschätzbarem Wert. Sie geben uns Orientierung und Halt.
Ich möchte Ihnen, liebe Mandacherinnen und Mandacher, danken. Danke für Ihren täglichen Einsatz, für Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und für Ihren Beitrag zu einer respektvollen und toleranten Gesellschaft. Ihr Engagement und Ihre positive Haltung machen ihre Gemeinde zu einem Ort, wo man gerne lebt und schaffed.
Lassen Sie uns heute nicht nur feiern, sondern auch darüber nachdenken, wie Sie ihre Werte in die Zukunft tragen können. Lassen Sie uns zäme dra schaffe, dass Respekt, Toleranz und Eigenverantwortung auch für kommende Generationen lebendig bleiben. Und bliibet sie offe für neue Ideen und Ansätze und gemeinsam Lösungen, wo möglichst allne nützed.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen wunderschönen Nationalfeiertag. De hötig Tag söll sie dodra erinnern, wie wertvoll die Gemeinschaft Mandach ist, und sie motivieren, sich weiterhin aktiv zum Wohl vo Ihrer Gemeinde und eusem Landes z’engagiere. Dodeför danke ich Ihne ganz herzlich.
Vielen Dank, dass Sie mir zueglosed händ und ich höt en aktive Teil vo dere Fiir han dörf sie. En schöne 1. August und Prost mitenand!